Nachruf auf Manchita – unsere stachelige Mitstreiterin

Am 10. Juli 2025 mussten wir Abschied nehmen von Manchita, unserer afrikanischen Weißbauchigel Dame – Weggefährtin, Beobachterin, stille Unterstützerin und Herzwesen des RettungsRings.

Manchita kam im Juni 2020, in der Corona-Krise, als winziges, neugieriges Jungtier zu uns – gerade, als der Rettungsring selbst noch in den Kinderschuhen steckte. Während wir an Konzepten feilten, Programmcodes schrieben, Webseiten gestalteten und Gruppenstrukturen aufbauten, war sie oft mittendrin: im Raum im Terrarium, unter dem Schreibtisch auf Erkundungsreise, manchmal direkt auf dem Tisch. Mit ihrer Schwester Samaja erkundete sie die Welt, mutig, entschlossen und voller Lebensfreude. Sie war klein, aber voller Energie – verletzlich, aber niemals schwach.

Für uns war Manchita mehr als ein Tier. Sie war ein Symbol für uns . Ein Igel: ist eigentlich sehr klein und scheint schwach – ein Opfer – wie viele von uns, die mit psychischen Erkrankungen leben. Aber sie konnte sich wehren und sie war mutig. Kein Fluchttier!
Ja, sie konnte sich zurückziehen, wenn es nötig war. Und doch blieb sie neugierig, offen und nah. Sie hat uns gezeigt, dass auch zarte Wesen sich behaupten können. Dass man nicht laut sein muss, um wichtig zu sein.

Über fünf Jahre lang begleitete sie uns – bei Online-Treffen, in langen Nächten am Bildschirm, bei Krisen und Erfolgen. Immer in der Nähe, immer da. Manchmal lief sie über den Laptop, als wolle sie mitdiskutieren – oder sie schlief eingerollt in unseren Pullover-Ärmeln, als Teil unseres Teams. Und manchmal war sie auch auf der Hand in den Videokonferenzen, sodass wohl jeder Teilnehmer unseren Weißbauchigel kennt.

In den letzten Wochen wurde ihr kleiner Körper schwächer. Ihre Krankheit nahm ihr nach und nach die Kraft. Doch sie blieb tapfer – wie so viele, mit denen wir täglich zu tun haben. Heute haben wir sie in Liebe gehen lassen. Die Entscheidung fiel uns schwer. Aber sie war richtig.

Fünf Jahre sind für einen Igel ein wirklich langes Leben. Auch für uns war es eine Ära – die jetzt zu Ende geht.

Manchita wird nun den Neustart des RettungsRings und den Wechsel in unsere neue technische Plattform nicht mehr bestaunen. Keine neugierigen Blicke mehr werfen, wenn wir neue Ringe starten. Keine winzigen Pfotenabdrücke mehr auf unseren Schreibtischen hinterlassen. Aber sie wird bleiben – in unseren Herzen, in unseren Erinnerungen, in der Geschichte des RettungsRings.

Denn manchmal sind es die Kleinsten, die den größten Eindruck hinterlassen.

Leb wohl, Manchita.
Danke, dass du bei uns warst.